Die Gedenkstätte erinnert an die Ermordung von mehr als 1000 KZ-Häftlingen in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 in einer Feldscheune bei Gardelegen. 

Mit dem neu gebauten Besucher- und Dokumentationszentrum wird ein Lernort, in Ergänzung zum Flächendenkmal und dem Gräberfeld der Gedenkstätte, geschaffen.

Eine zentrale Rolle in der Ausstellungserzählung spielt der Weg den die Häftlinge nahmen – der Todesmarsch. Er beginnt in den Konzentrationslagern, begleitet die Opfer auf dem Transport und endet in der Feldscheune.

Der Weg wird nicht allein als Leidensweg der Opfer dargestellt. Die andere Perspektive wird auch betrachtet: Warum konnten sich die Täter nicht entschließen die schreckliche Ereigniskette zu unterbrechen? Der Krieg war vorbei – die Amerikaner fast in Sichtweite. 

Die Ausstellung gibt den Besucherinnen und Besuchern Raum, sich mit dieser Frage zu beschäftigen.

 

#Austellungskonzeption #Ausstellungsgestaltung 
#Illustration #Leitsystem

Umsetzung 2017 – 2020

gedenkstaette-gardelegen.sachsen-anhalt.de

Das neue Dokumentationszentrum

Die Architekten BHBVT aus Berlin haben ein Gebäude errichtet, welches durch seine lang gestreckte Form den Weg, den Todesmarsch der KZ-Häftlinge, nachzeichnet.

Blaue Stunde – Gebäude des Dokumentations- und Besucherzentrum der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen
Eingang des Gebäudes des Dokumentations- und Besucherzentrum der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen

„Deshalb ist es wichtig, dass wir Wissen kreativ vermitteln, dass wir neue, historisch fundierte und emotional berührende Formen der Vermittlung finden. … Sie hier in der Gedenkstätte Gardelegen machen vor, wie das gehen kann.“

Aus der Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung am 15. September 2020

Prolog: der Eingangsbereich stellt Sichtbezüge zum Gräberfeld des Massakers her.
Blick aufs hälftig orangene Fenster

Graphic novel zeigt mehrere Perspektiven auf das Geschehene

Das Rückgrat der Ausstellung bildet die graphic novel, die die Geschehnisse in eine zeitliche Folge stellt. Sie verbindet die Exponate und Dokumente, die sonst bruchstückhaft wirken würden. 

Vor allem aber lässt die Graphic novel den Blick aus beiden Perspektiven zu: aus der Perspektive der Opfer und der Täter. Es wird sichtbar, dass die Täter den Weg der Gewalt hätten unterbrechen können. Warum taten sie es nicht?

Graphic Novel zum Massaker
Graphic Novel - Ausschnitt
Begehbarer Kubus im Zentrum
Belastende Exponate zum Massaker

„Im Wechsel hebt die Ausstellung die verschiedenen Perspektiven der Beteiligten hervor, die es dem Betrachter ermöglichen, nach möglichen Motivationen und Handlungsalternativen der Beteiligten zu fragen.“

Volksstimme, 26.10.2020

Blick in die Großvitrine
Ausstellungsgrafik des Todesmarsches

Auch Infografiken und Karten helfen die Geschehnisse zeitlich und räumlich einzuordnen.

Statistik der jüdischen Einwohner Gardelegens
Wandgrafik: Vorrücken der Alliierten im April 1945
Blick in die Dauerausstellung im Dokumentations- und Besucherzentrum der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen
Außenansicht des Betongebäudes mit orangener Scheibe